Samstag, 22. Februar 2014

Österreichs Frauenquote im Hintertreffen

In nur zwei Ländern Europas ist der Anteil von Frauen in Aufsichtsorganen niedriger. Österreich erreicht gerade zehn Prozent, weiter unter dem Europa-Schnitt.

In den österreichischen Aufsichtsräten sind Frauen nach wie vor äußerst selten anzutreffen. Nur um magere zwei Prozentpunkte ist der Frauenanteil zwischen 2011 und 2013 auf zehn Prozent gestiegen, er liegt damit aber immer noch weit unter dem Schnitt von 15 europäischen Ländern, geht aus einer Studie des Beratungsunternehmens Heidrick & Struggles hervor, die am Montag veröffentlicht wurde.

Der europäische Durchschnitt ist in den vergangenen zwei Jahren von zwölf auf 17 Prozent gestiegen. Spitzenreiter ist - auch dank Quote - Norwegen mit 39 Prozent weiblichen Aufsichtsräten. In Finnland sind 27 Prozent aller Aufsichtsräte Frauen, in Frankreich 25 Prozent. Noch schlechter als Österreich stehen nur Polen und Portugal mit je 8 Prozent weiblichen Aufsichtsräten da.

Aufsichträte in Österreich jünger

Österreichische Aufsichtsräte sind mit durchschnittlich 55,5 Jahren jünger als der europäische Durchschnitt (58,2 Jahre). Am ältesten sind Aufsichtsräte in Spanien (im Schnitt 61,2 Jahre) und in der Schweiz (60,6 Jahre).

Während in Finnland und der Schweiz die Hälfte der Aufsichtsräte früher einmal Chef eines Unternehmens waren, trifft das in Österreich nur auf ein Viertel zu. Im europäischen Durchschnitt liegt der entsprechende Anteil bei einem Drittel.

In Schweiz immer die gleichen Gesichter

In der Schweiz finden sich unter den Aufsichtsräten immer wieder die gleichen Gesichter: 28 Prozent aller Schweizer Aufsichtsräte üben drei oder mehr Mandate aus, was europaweit ein Spitzenwert ist. Im europäischen Durchschnitt haben nur elf Prozent aller Aufsichtsräte drei oder mehr Mandate. Österreich liegt hier mit sieben Prozent unter dem Durchschnitt der 15 untersuchten Länder.
Ein durchschnittlicher österreichischer Aufsichtsrat besteht aus 11,8 Mitgliedern. Der europäische Schnitt liegt bei 12,1. Im Schnitt bleibt ein Mitglied 6,5 Jahre im Aufsichtsrat.
Für die Studie wurden 400 Unternehmen - darunter die 20 ATX-Unternehmen in Österreich - untersucht und 240 Verwaltungsräte interviewt. Der Untersuchung zufolge investiert ein Aufsichtsrat im Schnitt rund 215 Arbeitsstunden pro Jahr in sein Mandat.

Quelle: DiePresse.com

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