Samstag, 29. November 2014

Gleichberechtigung: Schweiz will eine Frauenquote einführen

Deutschland bekommt sie, jetzt zieht auch die Schweiz nach: Das Alpenland hat sich für die Einführung einer Frauenquote entschieden. Angestrebt werde eine "Geschlechterquote" von 30 Prozent für börsennotierte Unternehmen.
Schweizerische Justizministerin Sommaruga: Die Quote kommt
Bern - Ähnlich wie Deutschland will auch die Schweiz den Anteil von Frauen in Spitzenpositionen der Wirtschaft mit einer Quotenregelung erhöhen. Das gab die Regierung in Bern bekannt. Angestrebt werde eine gesetzliche "Geschlechterquote" von 30 Prozent für alle börsennotierten Unternehmen.

In den Geschäftsleitungen und Aufsichtsräten sollen demnach mindestens 30 Prozent Frauen vertreten sein, wie unter anderem die "Basler Zeitung" schreibt. Für den Fall, dass Männer in einer Chefetage unterrepräsentiert sind, würde eine 30-Prozent-Quote auch für sie gelten.

Eine entsprechende Änderung des Aktienrechts, die vom Parlament beschlossen werden soll, wurde den Kantonen und Parteien zur Begutachtung und Stellungnahme zugestellt. Die Quotenvorgabe soll innerhalb von fünf Jahren umgesetzt werden. Im jährlichen Vergütungsbericht sollen Unternehmen darüber Rechenschaft geben. Wann das Parlament über die Gesetzesänderung befindet, steht noch nicht fest.

Quelle: spiegel.de

Freitag, 28. November 2014

Dutch firms warned about women in top jobs, quotas may come

Dutch companies need to appoint more women to top jobs, otherwise the Netherlands will end up introducing an official quota, education minister 

Jet Bussemaker says in Thursday’s Trouw. ‘I consider a quota to be a killer remedy and I will do all I can to prevent it,’ the minister said. ‘But if companies don’t change, the political pressure in the Netherlands for a formal requirement will increase. 

Germany should be viewed as a stimulus and a warning. Next year significant advances need to be made.’ On Wednesday the German government said it would require companies to ensure 33% of their executives are female from 2016. The Netherlands has the same target but there is no legal requirement.


Quelle: dutchnews.nl

Donnerstag, 27. November 2014

Germany agrees on quota of female board members

BERLIN--Germany's biggest companies will have to fill 30 percent of supervisory board positions with women candidates from 2016 under a law agreed late Tuesday by the country's ruling parties.



Under the new directive being adopted by the government coalition, firms that have not implemented a quota of female directors will now have to leave some unoccupied vacancies, the Associated Press reported. Currently, women hold just 22 percent of non-executive positions and six percent of management posts on the boards of companies listed in Germany's benchmark DAX 30 index, according to Economy Ministry figures.

"This law is an important step for equality because it will initiate cultural change in the workplace. It's now decided and it is coming. We can't afford to do without the skills of women," said Chancellor Angela Merkel.

Beginning 2016, the new plan, agreed by the leaders of Germany's Social Democrats and Merkel's conservative bloc at a late-night meeting Tuesday, will affect 100 listed companies, with another 3,500 firms having to publish gender-equality targets in the future, according to BBC News.

If any company fails to recruit the required percent of women to non-executive boardroom posts, they will be barred from giving vacant seats to men.

More than 80 percent of German boardroom positions are occupied by men, Deutsche Welle reported, even though roughly 40 percent of the federal cabinet is female.
On Wednesday, Women's Affairs Minister Manuela Schwesig told public radio that she did not expect many positions to go unfilled because of a shortage of female candidates.


Meanwhile, Germany has lagged far behind other European countries in terms of female representation in the boardroom.


Coalition agrees on Women’s Quota in Germany

The ongoing quarrel in the German coalition about a statutory quota of women in German companies has come to an end. The leaders of the great coalition agreed on a quota of 30 percent in the Supervisory Boards of the biggest  German companies without any exceptions.

On Tuesday, the party and fraction leaders of the Union and the SPD came to the agreement, that as of 2016 nearly 30% of the position in Supervisory Boards of 108  publicly listed companies have to be filled with women – no exception. The draft bill is supposed to be approved on the 11th of December.


The  sanctions against companies that fall short, planned by the federal minister of Women’s affairs Manuela Schwesig and her legal colleague Heiko Maas (both SPD), will be included in the law. Should a company not fill the required position with female Supervisory Board members, their chairs will remain free. According to the black-red coalition agreement this quota is also binding for companies in the public sector.

Mittwoch, 26. November 2014

Koalition einigt sich auf Frauenquote

Der Koalitions-Streit über die gesetzliche Frauenquote in deutschen Unternehmen ist beendet. Die Spitzen der Großen Koalition einigten sich darauf eine Quote von 30 Prozent in den Aufsichtsräten deutscher Unternehmen. Ausnahmen von der Regel wird es nicht geben.

Die schwarz-rote Koalition hat ihren Streit über die Frauenquote beigelegt
Nach wochenlangem Streit haben die Spitzen der großen Koalition eine Frauenquote von 30 Prozent für die größten Unternehmen in Deutschland festgezurrt. Die Partei- und Fraktionschefs von Union und SPD einigten sich am Dienstag bei einem Treffen im Kanzleramt darauf, dass ab 2016 knapp ein Drittel der Aufsichtsratsposten in 108 börsennotierten Unternehmen von Frauen besetzt sein soll - und das ohne Ausnahmen. Die Gesetzesvorlage soll am 11. Dezember vom Kabinett verabschiedet werden, hieß es in einer Erklärung.

Es bleibt demnach auch bei den von Frauenministerin Manuela Schwesig und ihrem Justizkollegen Heiko Maas (beide SPD) vorgesehenen Sanktionen gegen Unternehmen, die die Quote unterschreiten. Sollten die Firmen die Posten nicht ausreichend mit Frauen besetzen, bleiben die Stühle künftig leer. Die Frauenquote gilt nach der schwarz-roten Koalitionsvereinbarung auch für Unternehmen im öffentlichen Bereich.
 


Montag, 24. November 2014

Showdown im Kanzleramt am Dienstag „Kein Deut“ mehr Frauenquote

Die Frauenquote ist und bleibt Streitthema in der Großen Koalition. Die Pläne von SPD-Frauenministerin Schwesig stoßen bei CSU und CDU auf wenig Gegenliebe. Nun stellt sich Unionsfraktionschef Kauder erneut quer und lädt zum heißen Tanz im kommenden Koalitionsausschuss.
 Kauder ist SPD-Minsterin Schwesigs Frauenquote ein Dorn im Auge

Unionsfraktionschef Volker Kauderwill bei der Einführung einer Frauenquote „keinen Deut mehr“ umsetzen, als im Koalitionsvertrag steht. Damit erteilte er im Gespräch mit der „Bild“-Zeitung vom Montag allen Überlegungen von SPD-Frauenministerin Manuela Schwesig nach strengeren Regeln eine klare Absage.

„Davon haben auch die Frauen nichts“

„Die Frauenquote ist vereinbart und kommt. Aber genau so, wie es im Koalitionsvertrag steht. Kein Deut mehr“, unterstrich Kauder. Die Union werde etwa „keine ausufernde Berichtspflicht“ für Unternehmen mittragen. „Davon haben auch die Frauen nichts“, sagte Kauder.
Hintergrund sind Pläne der Frauenministerin, Unternehmen zu längeren Dokumentation zu verpflichten, wenn sie die Vorgaben zur Quote nicht einhalten. Bereits vor einer Woche hatte der „Spiegel“ berichtet, dass Kauder ein Veto gegen die Pläne eingelegt habe. 

Harte Strafen gegen uneinsichtige Unternehmen: SPD-Frauenministerin Schwesig
Es geht um 170 Posten in Aufsichtsräten

Der Gesetzentwurf von Schwesig und von SPD-Justizminister Heiko Maas sieht eine feste 30-Prozent-Quote für die Aufsichtsräte der 108 größten Unternehmen vor. Wenn ein Unternehmen gegen diese Vorschrift verstößt, erfolgt die Strafe des „leeren Stuhls“. Das bedeutet, die Aufsichtsratsposten müssen unbesetzt bleiben. Auch in den Führungsetagen von 3500 weiteren Unternehmen und im öffentlichen Dienst soll der Frauenanteil steigen.

Die SPD wirft der CSU eine Blockadehaltung gegen die Frauenquote vor. Nach Angaben Schwesigs geht es um rund 170 Aufsichtsratsmandate für Frauen bundesweit. „Darum einen solchen Zinnober zu machen, leuchtet mir überhaupt nicht ein“, sagte die Ministerin zuletzt der „Bild am Sonntag“.

Die Spitzen von CDU, CSU und SPD wollen am Dienstag im Kanzleramt die koalitionsinternen Querelen um die Quote beenden.

Quelle: focus.de

Freitag, 7. November 2014

Diese zehn Fehler verbauen Frauen die Karriere

Frauen verdienen schlechter und sind auf der Chefetage in der Minderheit. Doch daran sind sie leider auch selbst schuld. Das beweisen diese zehn wissenschaftlich erwiesenen Fehler.

1.  Frauen lassen sich von Stellenanzeigen einschüchtern
Keine Frage, Bewerber sollten Stellenanzeigen sorgfältig durchlesen. Aber zu viel Sorgfalt schadet eher. Ein Problem, das vor allem Frauen betrifft. Zu diesem Ergebnis kommt eine aktuelle Studie der Online-Stellenbörse Jobware. 151 Männer und 79 Frauen lasen darin 150 Stellenanzeigen. Währenddessen wurden ihre Augenbewegungen aufgezeichnet, hinterher bewerteten die Studienleiter ihre Aussagen. Das Ergebnis: Frauen klickten im Schnitt nicht nur auf mehr Jobprofile, die sie auch länger durchlasen. Mehr noch: Sie ließen sich wesentlich stärker von vermeintlich männlichen Stellentiteln und Qualifikationen beeindrucken – und wollten sich gar nicht erst bewerben. Ein Indiz dafür, dass sich Frauen von manchen Anforderungen immer noch zu stark beeindrucken lassen. Ein Problem, das schon früh beginnt...

2. Schon Mädchen scheuen Wettbewerb
Matthias Sutter und Daniela Rützler von der Universität Innsbruck untersuchten in einer Studie das Verhalten von mehr als 1000 Kindern im Alter zwischen 3 und 18 Jahren. Sie sollten verschiedene Tests lösen, etwa Wettläufe oder Matheaufgaben. Als Belohnung erhielten sie kleine Geldbeträge. Im Verlauf des Spiels konnten die Kinder dann gegen Gleichaltrige antreten und dabei mehr verdienen. Bei den Jungen entschieden sich 40 Prozent für den Wettkampf unter Gleichaltrigen. Von den Mädchen wollten das nur 19 Prozent wagen.

3. Frauen unterschätzen ihre Leistung
Ernesto Reuben von der Columbia Business School gewann für sein Experiment (.pdf) 134 Studenten. Alle hatten zwei Jahre zuvor verschiedene Aufgaben absolviert, jetzt sollten sie ihre damalige Leistung bewerten. Das Ergebnis: Die Männer überschätzen ihre tatsächliche Leistung um rund 30 Prozent überschätzt, die Frauen hingegen um weniger als 15 Prozent. Im zweiten Schritt teilte Reuben die Teilnehmer in Gruppen. Sie sollten einen Vertreter wählen, der für die Gruppe Geld gewinnen konnte. Das Ergebnis: Weil sie zu ehrlich waren, schafften es weibliche Teilnehmer drei Mal seltener als Männer, die Rolle des Anführers zu übernehmen.

4. Falsche Studienwahl
Die karriererelevanten Studienfächer sind nach wie vor Wirtschaftswissenschaften, Jura und Ingenieurswissenschaften. Während bei den Wirtschaftswissenschaften im Wintersemester 2010 immerhin 45 Prozent der deutschen Studierenden weiblich waren und bei Jura sogar über die Hälfte, sieht es im Bereich der Ingenieurswissenschaften weiterhin düster aus. Die Maschinenbaustudiengänge verzeichneten gerade einmal einen Frauenanteil von neun Prozent. Bei Elektrotechnik waren es sogar nur sechs Prozent.

5. Frauen sind schneller zufrieden
Der Soziologe Stefan Liebig von der Universität Bielefeld analysierte für seine Studie (.pdf) Daten des Sozio-oekonomischen Panels. In dieser Langzeitstudie machen 10.000 Deutsche regelmäßig Angaben zu Ihrem Beruf und Privatleben. Liebig wollte wissen, ob sie ihr aktuelles Einkommen als gerecht empfanden - und falls nein, welches Nettogehalt angemessen wäre. Wenig überraschend: Etwa jeder dritte Befragte fand sein Einkommen ungerecht. Doch das Einkommen, das Frauen als gerecht empfanden, lag noch unter dem tatsächlichen Gehalt von Männern. Egal ob Akademikerin oder Reinigungskräfte: Frauen hatten finanzielle geringere Ansprüche.

6. Frauen scheuen Jobs mit Wettbewerb
Andreas Leibbrandt und John List schalten für ihre Untersuchung Stellenanzeigen in neun US-Städten – in zwei verschiedenen Versionen. Die eine Ausschreibung suggerierte, dass das Gehalt nicht verhandelbar sei. Die andere behauptete, dass das Gehalt Verhandlungssache sei. Fazit: Bei letzterer Stelle bewarben sich wesentlich mehr Männer. Offenbar meiden viele Frauen Jobs mit starkem Konkurrenzdenken.

7. Frauen drängen zu wenig auf eine Beförderung
Zu diesem Ergebnis kam vor einigen Jahren Karen Lyness, Organisationspsychologin am Baruch College in New York. Sie beobachtete für eine Langzeitstudie knapp 450 Führungskräfte eines US-Finanzkonzerns. Zwei Jahre lang wertete sie aus, welche Bewertungen die Manager und Managerinnen von ihren Vorgesetzten erhalten hatten – und welchen Einfluss dieses schriftliche Urteil auf die Beförderungen hatte. Lyness stieß dabei auf eine kuriose Diskrepanz: Frauen, die aufgestiegen waren, hatten zuvor wesentlich höhere Bewertungen bekommen als beförderte Kollegen. Mit anderen Worten: Sie mussten mehr leisten als Männer, um in der Karriereleiter eine Stufe nach oben zu klettern. Offenbar drängten sie zu wenig auf eine Beförderung – und warteten zu lange ab, bis sie endlich entdeckt werden.

8. Chefinnen unerwünscht
Nicht nur Männer wollen keine Frauen als Chef, sogar die weiblichen Arbeitnehmer sind von Frauen in Führungspositionen wenig überzeugt. Nur drei Prozent wollen eine Chefin. Neunmal so viele finden es besser einen Mann als Chef zu haben. Das ergab eine repräsentative Umfrage der Meinungsforscher von Forsa.   

9. Frauen leiden unter Klischees
Die Personalberatung Intersearch Executive Consultants wollte für eine Umfrage im April 2013 von 1.000 Deutschen wissen, welche Eigenschaften sie Top-Managern üblicherweise zubilligten. Die Antworten waren davon abhängig, ob die Befragten einen Mann oder eine Frau beschrieben. Manager empfanden sie als machtbewusst, durchsetzungsstark und selbstbewusst. Managerinnen hingegen galten vor allem als kommunikativ, diplomatisch und sensibel. „Klischees über Rollenbilder am Arbeitsplatz sind weit verbreitet“ sagte Intersearch-Manager Thomas Bockholdt. Wenn Führungspositionen besetzt werden, komme vermeintlich weiblichen und männlichen Eigenschaften große Bedeutung zu, „zumindest unbewusst oder versteckt hinter vorgeschobenen Gründen“.

10. Frauen streben seltener nach Führungspositionen
Ein Team von Organisationspsychologen um Jörg Felfe von der Helmut-Schmidt-Universität in Hamburg untersuchte für eine Langzeitstudie (.pdf) „Führungsmotivation im Geschlechtervergleich“. Kurios: Zwar hatten die Frauen häufig wesentlich mehr Potenzial als die Männer. Doch das hieß noch lange nicht, dass sie nach einer steilen Karriere strebten. Ganz im Gegenteil: Laut Felfe haben sie haben mehr Bedenken als Männer, in einer Führungsposition zu versagen und befürchten, Arbeit und Familien nicht vereinbaren zu können. Deshalb fahren sie „auf der Karriereautobahn mit angezogener Handbremse“.

Quelle: WirtschaftsWoche



Donnerstag, 6. November 2014

Quote in Aufsichtsräten: Grüne beklagen "Foulspiel gegen Frauen"

Die Union bremst bei der Frauenquote. Mit einem wütenden Brief haben sich Grünen-Abgeordnete unter Führung von Renate Künast jetzt an ihre Kolleginnen aus CDU und CSU gewandt.

Grünen-Politikerin Künast im Streit um die Frauenquote: "Unfassbare Äußerungen"

Berlin - Bei der Umsetzung einer verbindlichen Frauenquote für die deutsche Wirtschaft hakt es. Abschließende Beratungen des Gesetzesentwurfs von Familienministerin Manuela Schwesig (SPD) im Kabinett sind zuletzt immer vertagt worden. Führende Unionspolitiker hatten Zweifel an dem im Koalitionsvertrag festgeschriebenen Vorhaben geäußert.
Mit einem zornigen offenen Brief appellieren deshalb jetzt die Grünen-Abgeordneten Renate Künast, Katja Dörner und Ulle Schauws an ihre Kolleginnen aus der Union. "Wir wenden uns heute an Sie, weil wir der Überzeugung sind, dass die Quote für die Aufsichtsräte endlich kommen muss. Derzeitige Äußerungen von Abgeordneten der Union sind für uns in diesem Zusammenhang unfassbar", heißt es in dem Schreiben, das SPIEGEL ONLINE vorliegt. Der Brief geht an die "Gruppe der Frauen", einen Zusammenschluss weiblicher Abgeordneter aus der Unionsfraktion.

Ex-Fraktionschefin Künast, die aktuelle Vize-Vorsitzende Dörner und die Frauenpolitikerin Schauws werfen Unionspolitikern ein "Foulspiel gegenüber den Frauen" vor. Die jüngste Diskussion über die Frauenquote werde mit "Argumenten aus der ältesten, von Vorurteilen beladenen Mottenkiste" geführt.

Die Schreiberinnen erinnern in dem Brief zudem an die "Berliner Erklärung", eine überparteiliche Petition für die Einführung einer verbindlichen Frauenquote für Aufsichtsräte großer Unternehmen. Auch zahlreiche Unionspolitikerinnen hatten die Erklärung im Jahr 2011 unterzeichnet. "Wo sind die Frauen der Union, die sich für die Quote stark machen und an ihre Kollegen und auch ihre Kolleginnen appellieren?", fragen die Absenderinnen jetzt in ihrem Schreiben.

Frauenquote auf dem Prüfstand

Die Grünen hatten unter Führung ihrer damaligen Fraktionschefin Künast sogar eine 40-Prozent-Quote für Aufsichtsräte gefordert. Umso verwunderter äußern sich die Politikerinnen über die wachsenden Vorbehalte an dem bereits deutlich abgespeckten Quotenvorhaben. Dass bereits "dieses Quötchen auf derartigen Widerstand stößt, überrascht uns doch sehr. Wir glauben, dass unsere Gesellschaft längst weiter ist."

Ende des vergangenenMonats hatten Vertreter aus der Union wegen der lahmenden Konjunktur gefordert, die Quote auf den Prüfstand zu stellen. So sagte CSU-Landesgruppenchefin Gerda Hasselfeldt, Union und SPD sollten überlegen, "ob wir alles, was im Koalitionsvertrag noch vereinbart ist, wirklich so ganz schnell umsetzen". Sie verwies ausdrücklich auf die Frauenquote. Zu prüfen sei, ob manche Projekte bis zu einer stabileren Wirtschaftsentwicklung "ein bisschen ruhen" könnten, so Hasselfeldt.

Der Gesetzesentwurf von Familienministerin Schwesig sei nicht für eine Zustimmung geeignet, hatte in der vergangenen Woche der parlamentarische Geschäftsführer der CSU-Landesgruppe im Bundestag, Max Straubinger, erklärt.

Die schwarz-rote Koalition will nach bisherigen Plänen ab dem Jahr 2016 eine Geschlechterquote von mindestens 30 Prozent für Aufsichtsräte von Unternehmen vorschreiben, die börsennotiert und voll mitbestimmungspflichtig sind.

Quelle: Spiegel.de